Netzwerke für die Forschung
Forschung findet zunehmend in interdisziplinären Netzwerken sowie nationalen und internationalen Forschungsverbunden statt. Grund dafür ist die Erkenntnis, dass interdisziplinäre Ansätze für die erfolgreiche Erforschung komplexer Fragestellungen oft sehr hilfreich oder sogar unabdingbar sind. Das Biozentrum selbst ist mit seiner interdisziplinären Ausrichtung und seiner intensiven Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Forschungsgruppen ein eigentliches Forschungsnetzwerk.
Gegenwärtig arbeitet das Biozentrum in den folgenden wissenschaftlichen Netzwerken:
Basel Stem Cell Network (BSCN)
Stammzellenforschung ist einer der Schwerpunkte der Universität Basel. Im Kompetenzzentrum „Basel Stem Cell Network“ (BSCN) suchen Grundlagenforscher, Pharmaforschung, Mediziner, Juristen und Ethiker gemeinsam nach Antworten auf Fragen in diesem faszinierenden Forschungsgebiet, das von vielen als „Regenerative Medizin“ und als die Therapieform des 21. Jahrhunderts betrachtet wird. Am BSCN beteiligen sich Forschungsgruppen aus dem Biozentrum und dem Departement Biomedizin, dem Universitätsspital, dem Friedrich-Miescher-Institut (FMI) sowie dem Department of Biosystems Science and Engineering (D-BSSE) der ETH Zürich, Novartis und Roche.
Neuroscience Network Basel und Neurex
Das Kompetenzzentrum «Neuroscience Network Basel» (NNB), das aus dem «Basel Neuroscience Program» hervorgegangen ist, repräsentiert eines der dichtesten neurowissenschaftlichen Netzwerke weltweit. Es umfasst mehr als 400 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus über 40 verschiedenen Forschungsgruppen, die an mehreren Fakultäten der Universität, am Friedrich-Miescher-Institut (FMI), am Universitätsspital, am Department of Biosystems and Systems Engineering (D-BSSE) der ETH und in der Industrie angesiedelt sind. Dem Kompetenzzentrum gehört auch NEUREX an, das im Jahre 1999 gegründete trinationale Netzwerk mit Zentren in Freiburg i.Br., Strassburg und Basel. Im Rahmen der EUCOR-Kooperation fasst NEUREX seinerseits rund 1’000 Forschende in 100 Laboratorien zu einem Netzwerk zusammen.
Treat-NMD – Neuromuscular Network
TREAT-NMD ist eine europäische Netzwerkinitiative an der sich das Biozentrum und Santhera Pharmaceuticals beteiligen, mit dem Ziel, die Entwicklung wirksamer Therapien gegen seltene, jedoch meist tödlich verlaufende neuromuskulären Erkrankungen (NMDs) zu beschleunigen. Für viele dieser Indikationen sind derzeit keine Medikamente verfügbar.
Basel Computational Biology Center [BC]2
Die Basel Computational Biology Conference [BC]2 bietet Studierenden und Forschenden vielseitige Einblicke in das Grenzgebiet von Biologie und Informatik. Der jährlich stattfindende monothematische Kongress wird von den Bioinformatik-Arbeitsgruppen des Biozentrums der Universität Basel und dem Schweizerischen Institut für Bioinformatik (SIB) organisiert. Mittlerweile hat sich der Anlass zu einer bedeutenden Konferenz im Bereich der „Computational Biology“ in Europa entwickelt.
Hochschulkonsortium: Swiss High-field NMR Facility
Die Kernmagnetresonanz-Spektroskopie (NMR) ist eine enorm leistungsfähige Methode, mit der sich die Struktur, Funktion und Dynamik von Bio-Makromolekülen unter natürlichen Bedingungen untersuchen lassen. In der neuen NMR-Facility sind fünf moderne und leistungsfähige NMR-Spektrometer installiert. Dazu wird im Jahr 2024 am Standort Zürich das hochauflösende 1.2 GHz Solution NMR-Spektrometer kommen. Diese Kombination aus Hochfeld- und Ultrahochfeldgeräten erlaubt Forschenden aus Akademie und Industrie, besonders grosse Proteinkomplexe und medizinisch relevanter Zielstrukturen auf atomarer Ebene zu analysieren. Die Swiss High-Field Solution NMR Facility, die sich zukünftig auch im Training und der Ausbildung von Strukturbiologen engagiert, wird gemeinsam durch die Universitäten Basel und Zürich, sowie der ETH Zürich betrieben.
Vom Schweizerischen Nationalfonds (SNF) finanzierte Grossprojekte:
Nationale Forschungsschwerpunkte (NCCR-Projekte)
Die Nationalen Forschungsschwerpunkte (NFS oder besser bekannt unter dem englischen Akronym NCCR) sind ein innovatives Förderinstrument des Schweizerischen Nationalfonds. Dabei arbeiten Forschende über Institutionen und Fachgebiete hinweg intensiv zusammen. Durch diese spezifische Arbeitsweise betreiben die NCCR Spitzenforschung und erbringen einen klaren Zusatznutzen. Das Biozentrum ist an den folgenden NCCR beteiligt:
- NCCR RNA & Disease
- NCCR AntiResist (Leitung)
Sinergia-Projekte
Mit Sinergia unterstützt der Schweizerische Nationalfonds (SNF) Verbundprojekte von mindestens drei bis maximal sechs Forschungsgruppen. Mit einem gemeinsamen Forschungsansatz soll in vielversprechende neue Forschungsgebiete vorgedrungen werden. Wichtig dabei ist der Einfluss der Zusammenarbeit auf die Qualifikation des wissenschaftlichen Nachwuchses.
Ausserdem finden diverse Kooperationen im Rahmen von EU-Projekten, International Human Frontier Science Program (HFSP) oder über NIH Grants statt.