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09. Dezember 2019

Marek Basler erhält renommierten «ERC Consolidator Grant»

Prof. Marek Basler vom Biozentrum der Universität Basel wurde vom Europäischen Forschungsrat (ERC) mit einem der begehrten «Consolidator Grants» ausgezeichnet. In seinem mit etwa 2.5 Millionen Euro über fünf Jahre geförderten Projekt wird der Infektionsbiologe untersuchen, wie Bakterien ihre «Nano-Waffe» in Zielstellung bringen. Die Erkenntnisse helfen den Forschern dabei, besser zu verstehen, wie Bakterien mit ihrer Umwelt interagieren und Infektionen beim Menschen verursachen.

 

Bereits seit seiner Zeit als Postdoktorand an der Harvard Medical School in Boston fasziniert Marek Basler ein winziges bakterielles Injektionsgerät, das sogenannte Typ-VI-Sekretionssystem (T6SS). Diese Nanomaschine funktioniert wie eine Harpune und wird von verschiedenen Bakterien, darunter auch Krankheitserreger, eingesetzt, um tödliche Giftstoffe in benachbarte Zellen zu injizieren. Das T6SS ist eine wirkungsvolle «Waffe», mit der Bakterien ihre Rivalen ausschalten oder in Wirtszellen eindringen können. Sie spielt aber nicht nur im Konkurrenzkampf zwischen Bakterien eine wichtige Rolle, sondern auch bei «friedlichen» Aktivitäten wie der Zellkommunikation und Symbiose.

In den letzten Jahren hat Basler mit seinem Team viele wichtige Aspekte dieser Nano-Harpune aufgedeckt. Sie haben die molekulare Struktur aufgeklärt und erhielten so neue, detaillierte Einblicke in die Funktionsweise des T6SS. Dennoch sind immer noch viele Fragen offen, beispielsweise wie Bakterien ihre Waffe positionieren und in Zielstellung bringen.

ERC fördert Baslers Forschungsprojekt «AimingT6SS»

In seinem vom ERC geförderten Forschungsprojekt wird Basler vier unterschiedliche Bakterienarten untersuchen, darunter der Erreger der Lungenentzündung Pseudomonas aeruginosa. Anhand dieser Modellbakterien sollen die grundlegenden Prinzipien der räumlichen und zeitlichen Kontrolle der Lokalisierung einzelner T6SS-Bauteile aufgeklärt werden. Zudem möchte Basler herausfinden, wie Bakterien die Angriffe von Nachbarzellen wahrnehmen und ihre Harpune für den Gegenschlag präzise positionieren. Da das T6SS auch bei Infektionskrankheiten eine Rolle spielt, könnte das Wissen sowohl über den Mechanismus als auch die Faktoren, die für das Zielen des Injektionsapparates wichtig sind, neue Perspektiven im Kampf bakterieller Infektionen eröffnen. 

Erfolgreicher Nachwuchswissenschaftler

Im Jahr 2013 wurde Marek Basler zum Assistant Professor für Infektionsbiologie ans Biozentrum der Universität Basel berufen und im Jahr 2018 zum Associate Professor befördert. Seine wissenschaftlichen Leistungen wurden bereits mit mehreren Preisen ausgezeichnet, darunter die EMBO-Goldmedaille und der Friedrich-Miescher-Preis. Im Jahr 2014 erhielt er vom Schweizerischen Nationalfonds einen «Starting Grant», das damalige Äquivalent zum «ERC Starting Grant». In diesem Jahr überzeugte der 41-jährige Wissenschaftler den ERC mit seinem Forschungsprojekt «AimingT6SS».

Europäische Förderung exzellenter Wissenschaftler

Jedes Jahr wählt der ERC die besten und kreativsten Forscher Europas aus und unterstützt sie bei der Durchführung ihrer Forschungsprojekte. Die «ERC Consolidator Grants», ein Förderinstrument im Rahmen von «Horizon 2020», werden an herausragende und vielversprechende Nachwuchswissenschaftler mit Erfahrung vergeben, um risikoreiche Forschungsvorhaben mit hohem Potenzial zu verwirklichen. In diesem Jahr vergab der ERC «Consolidator Grants» an drei Forschende der Universität Basel und 23 in der Schweiz.

Kontakt: Kommunikation, Katrin Bühler

Team

Doktoranden/innen

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