Das Biozentrum Start-up Aukera Therapeutics ist in das Förderprogramm BaseLaunch aufgenommen worden. Mit der Qualifikation, erhalten die Jungunternehmen neben einem Förderbeitrag in Höhe von bis zu 500’000 Schweizer Franken auch Unterstützung bei der Geschäftsentwicklung. Dies umfasst strategische und individuelle Beratungen auch in Bezug auf juristische Aspekte sowie Zugang zum BaseLaunch eigenem Netzwerk und der Infrastruktur.
«Wir haben uns riesig über die Nachricht gefreut, dass wir mit unserem frisch gegründeten Start-up ins Portfolio von BaseLaunch aufgenommen wurden und sind dankbar für diese wertvolle Unterstützung. Damit kommen wir unserem Ziel, besser wirksame und vor allem sicherere Arzneimittel für Patienten mit mTOR-assoziierten Erkrankungen zu entwickeln, einen grossen Schritt näher», sagt Stefan Imseng, einer der beiden Jungunternehmer. «Es ist auch eine Bestätigung dafür, dass wir mit unserem Ansatz auf dem richtigen Weg sind.» Mit Aukera Therapeutics wurden bislang 18 Firmen im Rahmen von BaseLaunch gefördert.
Neuartige Wirkstoff-Klasse zur Behandlung von mTOR-bedingten Krankheiten
Dr. Stefan Imseng und Dr. Dritan Liko, die beide als Wissenschaftler am Biozentrum der Universität Basel geforscht haben, gründeten im Herbst vergangenen Jahres das Biotech-Start-up Aukera Therapeutics. Die beiden Jungunternehmer sind auf der Suche nach geeigneten Wirkstoffen, um Krankheiten, die mit einer Fehlfunktion des Proteinkomplexes mTORC1 zusammenhängen, zu behandeln. Dazu zählen bestimmte Formen von Krebs, neurodegenerative Erkrankungen und seltene Krankheiten.
Das Kürzel mTORC1 steht für einen Proteinkomplex, der ganz zentral das Wachstum und den Stoffwechsel unserer Zellen steuert. «Angesichts der bedeutenden Rolle, die mTORC1 in den Zellen spielt, überrascht es nicht, dass seine Fehlsteuerung eine Vielzahl von Krankheiten auslöst», betont Imseng «Daher könnte auch eine grosse Gruppe an Patientinnen und Patienten von Medikamenten profitieren, die gezielt gegen mTORC1 gerichtet sind.» Es besteht ein erheblicher Bedarf an neuen Wirkstoffen, die spezifisch nur den Proteinkomplex mTORC1 hemmen, da die bislang zugelassenen mTOR-Inhibitoren aufgrund ihrer fehlenden Spezifität bei längerer Einnahme zahlreiche unerwünschte Nebenwirkungen verursachen.
Hier setzt die Idee der beiden Jungunternehmer an. Sie haben Aukera Therapeutics gegründet, um eine neue Klasse von Wirkstoffen zu entwickeln: Diese sollen ganz gezielt den fälschlicherweise daueraktivierten mTORC1-Signalweg hemmen, um den Gleichgewichtszustand von Zellen und Geweben wieder herzustellen. «Mit der Förderung durch BaseLaunch können wir unsere vielversprechendsten Wirkstoffkandidaten nun weiterentwickeln», so Liko «Jetzt heisst es, diese hinsichtlich ihrer Wirksamkeit, Selektivität und Toxizität in unterschiedlichen Modellsystemen zu testen. Als Start-up können wir für diese Testphase und auch für spätere klinische Studien externe Partner mit ins Boot holen.» Das Unternehmen ist aus den Forschungsgruppen der mTOR-Experten Prof. Michael N. Hall und Prof. Timm Maier vom Biozentrum hervorgegangen.
BaseLaunch fördert Start-ups in der Anfangsphase
Das Förderprogramm BaseLaunch wurde von Basel Area Business & Innovation, der Agentur für Innovationsförderung und Standortpromotion, im Jahr 2017 ins Leben gerufen, um die die Basler Start-up-Szene zu stärken und aufstrebende Jungunternehmer mit innovativen Ideen zu unterstützen. Der Schwerpunkt der Förderung liegt dabei auf therapeutischen ausgerichteten Biotech-Unternehmen in der Anfangsphase, die über eine solide und hochinnovative Wissenschaft mit einem engagierten Team verfügen und erste Wirksamkeit ihres Ansatzes nachweisen können. Zu den privaten Partnern von BaseLaunch gehören Roche, BB Pureos Bioventures, Roivant Sciences, Bridge Biotherapeutics, CSL Behring und Johnson & Johnson.
Kontakt: Kommunikation, Katrin Bühler