Die Life Sciences Society LS2 zeichnet dieses Jahr die Molekularbiologin Dr. Claudia Keller Valsecchi, derzeit Forschungsgruppenleiterin am Institut für Molekularbiologie in Mainz, für ihre herausragenden Leistungen auf dem Gebiet der Biochemie aus. Den mit 20'000 Schweizer Franken dotierten Preis teilt sie sich mit Prof. Li Tang, der an der EPFL in Lausanne forscht.
«Es ist für mich eine besondere Ehre, mit diesem Preis ausgezeichnet zu werden, vor allem auch in Anbetracht der herausragenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die ihn vor mir erhalten haben», sagt Claudia Keller Valsecchi. «Viele von ihnen sind für mich sowohl wissenschaftlich als auch persönlich ein Vorbild.»
Dr. Claudia Keller Valsecchi studierte Biologie mit Schwerpunkt Molekularbiologie am Biozentrum der Universität Basel und erwarb ihren Master of Science am Friedrich Miescher Institute for Biomedical Research (FMI) in Basel. Nach ihrer Promotion am FMI, in der sie sich mit epigenetischer Genregulation und Chromatin beschäftigte, wechselte sie als Postdoktorandin an das Max-Planck-Institut für Immunbiologie und Epigenetik in Freiburg, unterstützt durch ein Stipendium des Human Frontier Science Program. Seit Mai 2020 leitet sie eine Forschungsgruppe am IMB in Mainz. Im August 2025 wird sie ihre Stelle als Assistenzprofessorin am Biozentrum der Universität Basel antreten.
In ihrer Forschung beschäftigt sie sich mit der Evolution der Geschlechtschromosomen, Geschlechterunterschieden sowie den Ursachen und Auswirkungen von Gen-Dosis-Veränderungen. Im Gegensatz zu Frauen besitzen Männer nur ein X-Chromosom, daher haben sie von den X-chromosomalen Genen nur eine statt zwei Kopie. Mit ihrem Team erforscht Keller Valsecchi die molekularen Mechanismen, welche die Unterschiede in der Gen-Dosis ausgleichen. Veränderungen in der Gen-Dosis spielen eine Rolle bei Alterungsprozessen und Krankheiten.
Friedrich-Miescher-Preis
Der Friedrich-Miescher-Preis ist die höchste Auszeichnung der Schweiz für herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Biochemie. Die Preisträger dürfen nicht älter als vierzig Jahre alt sein und müssen entweder das Schweizer Bürgerrecht besitzen oder ihre Forschungsarbeiten in der Schweiz durchgeführt haben. Der Preis wurde 1969 in Erinnerung an das 100jährige Jubiläum der Entdeckung der DNA durch den Basler Wissenschaftler Friedrich Miescher ins Leben gerufen. Die offizielle Preisverleihung findet am 13. Februar 2025 im Rahmen des Meetings der Life Sciences Switzerland LS2 auf dem Campus Pérolles in Fribourg statt.
Kontakt: Kommunikation, Katrin Bühler