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16. August 2021

Michael N. Hall erhielt Ehrendoktorwürde der Hebräischen Universität Jerusalem

Prof. Michael N. Hall vom Biozentrum der Universität Basel wurde vom Senat der Hebräischen Universität Jerusalem mit dem Titel eines Doctor Philosophiae Honoris Causa geehrt. Mit dieser Auszeichnung würdigt die Universität seine bedeutende Entdeckung von «TOR» und dessen Rolle als Choreograph elementarster Lebensprozesse.

Prof. Dr. Michael N. Hall (Foto: Universität Basel, Biozentrum, Matthew Lee).

Mit der Verleihung der Ehrendoktorwürde würdigt die Hebräische Universität Jerusalem die ausserordentlichen wissenschaftlichen Leistungen an Prof. Michael N. Hall, insbesondere seine Entdeckung der Proteinkinase TOR und die Aufklärung von dessen Rolle als zentrales Steuerungselement des Zellwachstums. 

«Halls Arbeiten habe die Art und Weise, wie man über das Wachstum von Zellen denkt, grundlegend verändert. Mit seiner Forschung konnte er beweisen, dass das Zellwachstum ein streng regulierter und plastischer Prozess ist, der durch TOR-abhängige Signalwege kontrolliert wird und nicht, wie lange Zeit angenommen, ein spontaner Vorgang, der einfach abläuft, wenn Nährstoffe vorhanden sind», begründet Prof. Asher Cohen, Präsident der Hebräischen Universität, die Entscheidung des Senats. «Seine Forschungen führten zu einem molekularen Verständnis vieler wachstumsbezogener physiologischer Prozesse und ebneten den Weg für die Entwicklung von Medikamenten zur Behandlung schwerwiegender Erkrankungen.»

Die Entdeckung von TOR - ein wichtiger Meilenstein in der Grundlagenforschung

«Ich bin sehr erfreut. Es ist in der Tat eine besondere Ehre von der Hebräischen Universität gewürdigt zu werden, einer herausragenden Institution, die sich einer Wissenschaft auf höchstem Niveau verschrieben hat», sagt Hall, der seit mehr als dreißig Jahren am Biozentrum forscht und lehrt. Hier entdeckte er die Proteinkinase TOR - Target of Rapamycin - und klärte dessen zentrale Rolle bei der Kontrolle des Zellwachstums auf. 

«Begonnen hat alles damit, dass wir das Molekül entdeckten, gegen das sich das Immunsuppressivum und Krebsmedikament Rapamycin richtet», erinnert sich Hall an die Anfänge seiner Forschung. «Unerwarteterweise stellte sich dann heraus, dass es sich bei der Proteinkinase um einen zentralen Schalter handelt, der über verschiedene Wege das Wachstums, die Grösse und die Teilung von Zellen steuert.» Die Entdeckung von TOR und dessen Signalwege, so zeigte sich, war nicht nur für die Grundlagenforschung ein wichtiger Meilenstein, sondern auch von klinischer Relevanz. So spielt TOR bei Alterungsprozessen eine Rolle und ist an der Entstehung einer Reihe von Krankheiten wie Diabetes, Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen beteiligt. 

Renommierter Wissenschaftler

Hall hat in seiner Forscherkarriere fast 300 wissenschaftliche Arbeiten verfasst, war Mitglied des redaktionellen Beirats verschiedener wissenschaftlicher Zeitschriften und erhielt zahlreiche wichtige Auszeichnungen, darunter den Marcel-Benoist-Preis (2012), den Breakthrough Prize in Life Sciences (2014), den Canada Gairdner International Award (2015) und im vergangenen Jahr den Sjöberg-Preis. Mit der Verleihung der Ehrendoktorwürde durch die Hebräische Universität Jerusalem reiht sich Hall in die Riege bedeutender Persönlichkeiten, darunter der Physiker Albert Einstein, der ehemalige US-Präsident Bill Clinton, Israels erster Präsident Chaim Weizmann, der Künstler Marc Chagall sowie die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel.

Kontakt: Kommunikation, Katrin Bühler