Navigation mit Access Keys

Sara Congedi, Auszubildende Polymechanikerin

Die mechanische Werkstatt bildet seit Jahrzehnten Polymechaniker aus. Schon der jetzige Leiter, Patrick Schlenker, hat vor 25 Jahren seine Ausbildung hier begonnen. Mit Sara Congedi absolviert zum ersten Mal eine Frau die vierjährige Lehre in der Werkstatt. Handwerkliches findet sie super − die häufige Frage nach ihrem Job in einer Männerdomäne amüsant. 

 

Im Sommer 2023 hast du deine Lehre als Polymechanikerin angefangen. Was reizt dich an diesem Beruf?
Dass man gleichzeitig viel mit den Händen arbeitet, aber auch viel überlegen muss. Und dann arbeitet man im Team und an vielen verschiedenen Maschinen. Ich habe gerade mit der Drehmaschine angefangen, das finde ich mega. Eigentlich hat mir das Handwerkliche schon immer gefallen, aber ich bin zuerst einfach nicht auf die Idee gekommen, beruflich etwas in diese Richtung zu machen, und so habe ich nach der Fachmittelschule die Ausbildung zur Pflegefachperson angefangen. Aber ich habe schon im ersten Jahr gemerkt, dass das nicht mein Ding ist und mir auch nicht guttut. Also habe ich 2022 die Ausbildung abgebrochen und konnte hier in der Werkstatt reinschnuppern. 

Kannst du kurz erklären, was eine Polymechanikerin macht?
Grundsätzlich stellen sie aus Metallen und Kunststoffen Werkzeuge, Bauteile, Einzelanfertigungen und Prototypen her. Von Hand arbeitet man an verschiedenen Maschinen wie Dreh- Fräs-, Bohr- und Schleifmaschinen, aber es gibt auch computergesteuerte Maschinen. Ich habe mit dem Feilen angefangen und gemerkt, dass das ganz schön anstrengend ist. (lacht)

Warum hast du dich für die Ausbildung am Biozentrum entschieden?
Als ich hier reinschnuppern konnte, habe ich gesehen, dass die Werkstatt recht gross ist und dass die Arbeit sehr vielseitig ist. Hier werden alle möglichen Sachen für die Labore hergestellt und die Aufträge, die reinkommen, sind ganz unterschiedlich. Und dann finde ich natürlich auch das neue Biozentrum megaschön. 

Du arbeitest in der Werkstatt als erste Frau in einem reinen Männerteam. Wie ist das für dich?
Ich finde es recht lustig, dass mich alle darauf ansprechen. Für mich ist es nicht irgendwie speziell, sondern ganz normal. Es kommt doch einfach auf die Leute an und die sind hier total angenehm, freundlich und lustig. Auch an der Schule bin ich die einzige Frau in der Klasse. Das ist für mich absolut o.k.

Apropos Schule: Neben deinen Tagen am Biozentrum und gehst du noch in die Berufsschule. Was lernst du dort?
Mathe, Physik und Zeichnungstechnik. Da lernt man Aufträge, die man in Form von Zeichnungen bekommt, zu lesen und zu verstehen. Dann Fertigung- und Maschinentechnik, kurz sehr viele technische Fächer. Ich versuche, im Unterricht so viel wie möglich mitzukriegen, damit ich zu Hause nicht mehr so viel lernen muss, und das versuche ich gleich an den Schultagen zu erledigen, denn nach einem Arbeitstag ist man dazu einfach zu müde. Aber man muss nur gut planen, dann bleibt auch noch Zeit für Freunde, Familie, Entspannung und wenn ich es schaffe, mich zu motivieren, auch für’s Fitnesstraining. (lacht)