Der Zell- und Entwicklungsbiologe Prof. Alex Schier vom Biozentrum der Universität Basel erhält die Auszeichnung als AAAS Fellow für seine Arbeiten zur Embryonalentwicklung, insbesondere für die Etablierung und Anwendung neuer genetischer und genomischer Methoden, um die Logik der Zelldifferenzierung während der Embryogenese zu entschlüsseln. Die insgesamt 564 neu gewählten AAAS Fellows werden, sobald dies aus Sicht der öffentlichen Gesundheit und Sicherheit wieder möglich ist, bei einem Festakt persönlich geehrt.
Das Team von Alex Schier erforscht, wie aus einzelnen unreifen Embryonalzellen verschiedenste Zelltypen mit den vielfältigsten Aufgaben wie beispielsweise Herz- oder Leberzellen heranreifen. Als Modellorganismus dient ihm dabei der Zebrafisch. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben Gene und Signalwege entdeckt, welche die Entwicklung steuern und neuartige Verfahren entwickelt, mit deren Hilfe sie zelluläre Stammbäume analysieren und für jede einzelne Zelle, von der unreifen bis zur spezialisierten Zelle, ein genetisches Profil erstellen können. Auf diese Weise gelang es ihnen, die Entwicklungswege für Tausende von Zellen zu rekonstruieren und nachzuvollziehen, wie Zellen ihre Identität bekommen. Schier’s Forschung liefert dabei umfassende Einblicke in den Prozess der Zelldifferenzierung und damit in die Entwicklung funktionstüchtiger Organe und ganzer Organismen. Seine Arbeiten sind wichtige Meilensteine im Verständnis der molekularen Grundlagen der Embryogenese.
Direktor des Biozentrums der Universität Basel
Alex Schier wurde 2018 als Professor und Direktor ans Biozentrum der Universität Basel berufen. Zuvor forschte er über 25 Jahre in den Vereinigten Staaten, zuletzt als Forschungsgruppen- sowie Abteilungsleiter des Departments für Molekulare und Zellbiologie an der Harvard University in Cambridge. In seiner wissenschaftlichen Karriere wurde Schier mit wichtigen Auszeichnungen und Mitgliedschaften geehrt, darunter dem George Streisinger Award, dem MERIT Award und dem Pioneer Award der National Institutes of Health. Er wurde in die Reihen der EMBO und der U.S. National Academy of Sciences (NAS) aufgenommen und erhielt einen hoch dotierten „ERC Advanced Grant“ des Europäischen Forschungsrates (ERC). Im Jahr 2018 wurde seine Forschungsarbeit über den Entwicklungsverlauf von Zellen vom Science Magazin zum «Breakthrough of the Year» gewählt.
American Association for the Advancement of Science (AAAS)
Die AAAS ist die weltweit grösste wissenschaftliche Gesellschaft und Herausgeberin der renommierten Wissenschaftszeitschrift «Science». Sie wurde 1848 gegründet und vereinigt rund 260 angeschlossene wissenschaftliche Gesellschaften und Akademien der Wissenschaften mit rund zehn Millionen Mitgliedern. Jährlich ernennt die AAAS mehrere ihrer Mitglieder zum Fellow. Die insgesamt 564 neuen AAAS-Fellows 2022 werden vollständig in der Januarausgabe der Fachzeitschrift «Science» aufgeführt.
Kontakt: Kommunikation, Katrin Bühler