Jedes Jahr wählt die EMBO einige der besten Nachwuchsforschende in Europa im Bereich Life Sciences für das «Young Investigator» Programm aus. Mit ihrer Nominierung tritt Claudia Keller Valsecchi einem hochkarätigen Netzwerk von etwa 800 aktuellen und ehemaligen «EMBO Young Investigators» bei. Seit 2000 unterstützt die EMBO mit dem Förderprogramm exzellente Molekularbiologen, die als Forschungsgruppenleiter noch am Anfang ihrer Karriere stehen.
«Die EMBO begrüsst die neuen Young Investigators, eine Gruppe herausragender Forschender, die für Innovation und Exzellenz in ihren jeweiligen Fachgebieten stehen», sagt EMBO-Direktorin Fiona Watt. «Das multidisziplinäre EMBO Young Investigator Network bietet ihnen zahlreiche Möglichkeiten zur Vernetzung. Wir freuen uns, die nächste Generation führender Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und ihre zukünftigen Kooperationen zu unterstützen.»
Ursachen und Folgen von Gen-Dosis-Veränderungen
Claudia Keller Valsecchi ist eine von 27 jungen Forschenden, die in diesem Jahr diese Auszeichnung erhalten. Sie ist derzeit am Institut für Molekularbiologie (IMB) in Mainz tätig und wird ihre Stelle als Assistenzprofessorin am Biozentrum im Sommer 2025 antreten. Keller Valsecchi hat an der Universität Basel Molekularbiologie studiert und anschliessend am Friedrich Miescher Institute for Biomedical Research (FMI) promoviert. Nach ihrem Postdoktorat am Max-Planck-Institut für Immunbiologie und Epigenetik in Freiburg, wurde sie im Jahr 2020 Gruppenleiterin am IMB.
In ihrer Forschung beschäftigt sie sich mit der Evolution der Geschlechtschromosomen, Geschlechterunterschieden sowie den Ursachen und Auswirkungen von Gen-Dosis-Veränderungen. Im Gegensatz zu Frauen besitzen Männer nur ein X-Chromosom, daher haben sie von den Genen darauf statt zwei nur eine Kopie. Mit ihrem Team erforscht Keller Valsecchi die molekularen Mechanismen, welche die Unterschiede in der Gen-Dosis ausgleichen. Veränderungen in der Gen-Dosis spielen eine Rolle bei Alterungsprozessen und Krankheiten.
Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses
Mit Claudia Keller Valsecchi sind nun bereits acht Wissenschaftler vom Biozentrum als «EMBO Young Investigators» ausgezeichnet worden. In diesem Jahr gingen 207 Bewerbungen bei der EMBO ein, 13 Prozent davon waren erfolgreich.
Das Young Investigator Programm fördert die Karriere junger Forschender, die in den vergangenen vier Jahren eine eigene Arbeitsgruppe gegründet haben. Neben einem finanziellen Beitrag von jährlich 15.000 Euro über drei Jahre erhalten sie die Möglichkeit an Mentoring-Programmen, Fortbildungskursen und Konferenzen teilzunehmen und die High-Tech-Geräte am European Molecular Biology Laboratory (EMBL) in Heidelberg zu nutzen.
Kontakt: Kommunikation, Katrin Bühler