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Testimonial Gabriele Pumo

Universität Basel, Schweiz, Forschungsgruppe Markus Affolter

Woher kommst du und was studierst du?
Ich komme aus dem Tessin, dem italienischsprachigen Teil der Schweiz, und habe soeben meinen Bachelor of Science in Biologie hier an der Universität Basel abgeschlossen. Nun starte ich mit meinem Master am Zoologischen Institut.

An was arbeitest du während deines Praktikums?
Ich arbeite in der Gruppe von Markus Affolter an einem Projekt mit Zebrafischen. Mein Betreuer, Etienne Schmelzer, erforscht die Angiogenese, die Entwicklung von Blutgefässen durch Sprossung oder Spaltung aus bereits vorhandenen Gefässen. Ich untersuche im Speziellen, wie sich das Lumen, also der Hohlraum im Gefäss herausbildet. Dies ist ein entscheidender Prozess, denn ohne Lumen kann das Blut gar nicht durch die Gefässe fliessen.

Was genau hast du in diesen Wochen gelernt?
Ich habe gelernt, mit einem Modellorganismus zu arbeiten und männliche und weibliche Zebrafische über Nacht zur Paarung zusammenzubringen, um anschliessend die befruchteten Eier zu ernten. Am Morgen muss man ziemlich schnell sein, denn die Eier fangen bereits an sich zu entwickeln. Damit wir unter dem Mikroskop aber überhaupt beobachten können, wie sich die Zellen während der Bildung des Lumens verhalten, müssen wir noch im Anfangtadium der Entwicklung DNA mit fluoreszierenden Proteinen injizieren. Ich habe auch gelernt, mit dem Lichtmikroskop zu arbeiten, um die Lumenbildung in den Blutgefässen von lebenden Embryonen zu untersuchen. Es ist total faszinierend. Man kann das Ganze sogar filmen, um den Prozess live in vivo zu verfolgen.

Wie ist es in einer Forschungsgruppe zu arbeiten?
Mir gefällt es sehr gut. Bis jetzt hatte ich keine Möglichkeit dazu. Naja, am Anfang war ich vielleicht ein bisschen unsicher, da ich keine Ahnung von Laborarbeit hatte und all die vielbeschäftigten Leute ständig fragen musste.  Aber ich wurde in der Gruppe sehr herzlich aufgenommen und habe einen grossartigen Betreuer. Ich fand es sehr motivierend, ein eigenes Projekt zu haben, auch wenn es für diesen kurzen Zeitraum echt ambitioniert war.

Würdest du das Research Summer-Programm weiterempfehlen?
Sicher. Ich meine, man könnte argumentieren, dass es entspanntere Möglichkeiten gibt, den Sommer zu verbringen (lacht). Aber es ist eine riesen Chance, bereits als Bachelor in einem Top-Institut, das wirklich coole Sachen macht, zu arbeiten. Und es ist auch eine Möglichkeit herauszufinden, ob du Laborarbeit magst, eine Chance, die nur wenige Studierende bekommen. Zudem kriegt man ein Stipendium. Das ist echt super.

Triffst du dich auch mit den anderen Teilnehmenden?
Wir sehen uns oft bei den Vorträgen und Apéros und diskutieren auch unsere jeweiligen Projekte. Es ist wirklich eine nette Gruppe und heute Abend machen wir eine Rheinfahrt mit Grillabend. Ausserhalb des Programms treffe ich die anderen kaum. Aber ehrlich gesagt, nach einem Arbeitstag im Labor bin ich am Abend auch ziemlich müde (lacht).