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14. Januar 2020

Das Biozentrum bei zwei BRCCH Multi-Investigator-Projekten beteiligt

Die Forscherteams von Prof. Méderic Diard und Prof. Dirk Bumann vom Biozentrum der Universität Basel sind an zwei von insgesamt vier Multi-Investigator-Projekten beteiligt. Zum ersten Mal vergibt das neu gegründete Botnar Research Center for Child Health (BRCCH) diese Art von Grants. Die beiden geförderten Projekte werden mit insgesamt 8 Millionen Franken für die nächsten vier Jahre gefördert.

 

Precision Microbiota Engineering for Child Health 

Das Projekt “Precision Microbiota Engineering for Child Health” unter der Leitung von Prof. Emma Wetter Slack von der ETH Zürich zielt darauf ab, das Mikrobiom von Personen mit angeborenen Stoffwechselstörungen oder mit entzündlichen Darmerkrankungen zu verändern, um die Behandlungsmöglichkeiten für Patienten zu verbessern. Prof. Méderic Diard, Infektionsbiologe am Biozentrum der Universität Basel, ist Leiter eines der Forscherteams, die an diesem Projekt mitarbeiten.

Mit Hilfe neuer Werkzeuge, mit denen man das Mikrobiom individuell verändern kann, wollen die Forscherteams "schlechte" Bakterien im Mikrobiom durch "erwünschte" ersetzen. Dieser Austausch soll durch eigens entwickelte Antikörper und Veränderungen der Genexpression von im Darm lebenden Bakterien mittels CRISPR-dCas9-Technologie erreicht werden. Da das Mikrobiom-Engineering auch auf eine Vielzahl von Krankheiten im Kinderalter angewendet werden kann, hat dies weitreichende Auswirkungen auf zukünftige medizinische Entwicklungen.

Living Microbial Diagnostics to Enable Individualized Child Health Interventions

Das Projekt “Living Microbial Diagnostics to Enable Individualized Child Health Interventions” unter der Leitung von Prof. Randall Platt vom ETH-Departement Biosystems Science and Engineering (D-BSSE) zielt auf die Entwicklung einer CRISPR-basierten Technologie ab, mit deren Hilfe Bakterien erzeugt werden können, die in der Lage sind, die Bedingungen im Darm zu messen und diese Informationen weiterzugeben. Prof. Dirk Bumann, Infektionsbiologe am Biozentrum der Universität Basel, leitet eines der beteiligten Forschungsteams.

Die Veränderungen im Darmmikrobiom sollen den Forschern als Anzeige des Gesundheitszustands dienen. Die mit CRISPR veränderten Bakterien ermöglichen eine Bewertung des Ernährungs-, Infektions- und Entzündungsstatus des Darms. Zukünftig soll eine Grundlage für die Individualisierung und Verbesserung der medizinischen Massnahmen und des Lebensstils von Kindern und Jugendlichen bieten.

BRCCH Multi-Investigator-Programm

Insgesamt wurden 28 Anträge für die Multi-Investigator-Programme (MIPs) eingereicht. Die ausgewählten Projekte sollen in den ersten Monaten des Jahres starten. Die Forscher werden ihre Projekte am Spotlight-Tag des BRCCH am 30. Januar 2020 im Zentrum für Lehre und Forschung des Universitätsspitals Basel vorstellen.

Botnar Forschungszentrum für Kindergesundheit

Das Forschungszentrum Botnar Research Centre for Child Health (BRCCH) in Basel wurde am 19. September 2018 von der Universität Basel und der ETH Zürich gegründet. Das Zentrum wird von der Fondation Botnar mit 100 Millionen Franken finanziert und vereint Experten aus Grundlagenforschung, Ingenieurwissenschaften, Translationswissenschaften, klinischen Wissenschaften sowie Ethik-, Rechts- und Wirtschaftsexperten. Ziel dieses Zusammenschlusses ist es, die Implementierung innovativer Gesundheitslösungen, die auch in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen erfolgreich angewendet werden können.

Kontakt: Kommunikation, Heike Sacher