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10. März 2020

Prof. Peter Scheiffele an EU-finanziertem Forschungsprojekt CANDY beteiligt

Das Forschungsprojekt CANDY untersucht die biologischen Zusammenhänge zwischen neurologischen Entwicklungsstörungen und Begleiterkrankungen, und wie die Behandlung von Betroffenen verbessert werden kann. Das Team von Prof. Peter Scheiffele vom Biozentrum der Universität Basel ist Teil des Forschungskonsortiums, welches von der Radboud Universität in den Niederlanden koordiniert wird.

CANDY - Erforschung neurologischer Entwicklungsstörungen & Begleiterkrankungen.

Das von der Europäischen Union finanzierte Forschungsprojekt CANDY erforscht die Mechanismen, wie neurologische Entwicklungsstörungen und das Vorkommen bestimmter Begleiterkrankungen zusammenhängen. «Wir wollen den Ursachen für das gemeinsame Auftreten von körperlichen Beschwerden bzw. Erkrankungen und neurologischen Entwicklungsstörungen auf den Grund gehen, mit dem Ziel, neue Strategien für die Prävention und Behandlung von Betroffenen zu finden», sagt Projektkoordinator Prof. Jan Buitelaar von der Radboud Universität.

Sechzehn Partner aus sechs EU-Ländern, darunter das Team von Prof. Peter Scheiffele am Biozentrum der Universität Basel, arbeiten in diesem internationalen Forschungskonsortium eng zusammen, welches von der Radboud Universität in den Niederlanden koordiniert wird. Im Rahmen des Programms «Horizon 2020» finanziert die Europäische Kommission das Forschungsprojekt CANDY über fünf Jahre mit insgesamt sechs Millionen Euro.

Neurologische Entwicklungsstörungen und Begleiterkrankungen

In Europa sind etwa 50 bis 75 Millionen Menschen von neurologischen Entwicklungsstörungen wie Autismus-Spektrum-Störung, Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitätsstörung, geistiger Behinderung, motorischen Problemen und Sprachstörungen betroffen. Oftmals treten mehrere neurologische Entwicklungsstörungen zusammen auf und darüber hinaus gehen sie auch mit anderen somatischen Erkrankungen einher, wie Epilepsie, (Auto-)Immun- und Magen-Darm-Erkrankungen, motorischen Problemen sowie Seh- und Hörbehinderungen. Epilepsie ist dabei die am häufigste auftretende Begleiterkrankung. 

Diese Komorbidität beeinträchtigt die Lebensdauer und -qualität der Betroffenen erheblich, doch bislang gibt es noch keine wirksamen Therapien. Der Grund, warum einige Patienten schwere Begleiterkrankungen zu der bereits bestehenden neurologischen Entwicklungsstörung entwickeln und andere nicht, ist derzeit noch unklar.

Das Forschungsprojekt CANDY

Hier setzt das von der EU geförderte Projekt «Comorbid Analysis of Neurodevelopmental Disorders and Epilepsy», kurz CANDY, an. Jüngste Erkenntnisse zu den Mechanismen, die neurologischen Entwicklungsstörungen zugrunde liegen, könnten neue Möglichkeiten für einen Durchbruch bieten. Es gibt Hinweise darauf, dass eine Vielzahl seltener genetischer Varianten, die das Risiko für die Entstehung verschiedener neurologischer Entwicklungsstörungen erhöhen, zusammenspielen und sich letztendlich auf nur wenige zelluläre Wege auswirken. Eine wichtige Schlüsselrolle spielt dabei wahrscheinlich auch ein fehlgesteuertes Immunsystems. 

Der innovative Ansatz von CANDY besteht darin, zu testen, ob psychische und somatische Begleiterkrankungen bei neurologische Entwicklungsstörungen durch eine Kombination von häufig und seltenen genetischen Varianten sowie der Aktivierung des Immunsystems verursacht werden. Die Forschungsgruppe von Prof. Peter Scheiffele wird sich in ihrem Projekt insbesondere auf Veränderungen im Lipidtransport und der Homöostase konzentrieren, ein Mechanismus der, der sich auf die Funktion von Nervenzellen auswirkt.

Kontakt: Kommunikation