Mit dem Preis ehrt die Charles Rodolphe Brupbacher Stiftung Prof. Michael N. Halls herausragende Grundlagenforschung, die zur Entdeckung des Proteins Target of Rapamycin, kurz TOR, geführt hat. TOR kontrolliert das Wachstum von Zellen und spielt eine wichtige Rolle bei der Entstehung von Tumoren. Die Stiftung verleiht den Charles Rodolphe Brupbacher Preis für Krebsforschung alle zwei Jahre im Rahmen des internationalen wissenschaftlichen «Charles Rodolphe Brupbacher Symposiums». Es findet vom 30. Januar bis 1. Februar 2019 in Zürich statt.
Forschung
Hall entdeckte Anfang der 1990er-Jahre am Biozentrum der Universität Basel das Protein Target of Rapamycin, kurz TOR. Durch das An- und Abschalten verschiedener Signalwege kontrolliert TOR das Wachstum und den Stoffwechsel in Zellen. Das unkontrollierte Wachstum von Zellen spielt bei einer Reihe von Erkrankungen eine grosse Rolle. So stehen Fehlfunktionen des TOR-Signalnetzwerks bei Säugetieren (mTOR) auch mit der Entstehung von Krebs, Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Zusammenhang. Im Laufe der Jahre konnte Hall seiner ursprünglichen Entdeckung stetig weitere Teile zum Verständnis der Funktion von TOR hinzufügen. So fand er heraus, dass TOR in zwei Proteinkomplexen vorliegt und konnte damit erklären, warum TOR in der Zelle auf unterschiedlichste Weise wirkt. Halls Arbeiten haben das Verständnis von Zellwachstum grundlegend verändert und wichtige Anhaltspunkte für die Entwicklung neuartiger Krebsmedikamenten geliefert.
Biographie
Der 65-jährige Michael N. Hall wurde in Puerto Rico geboren. Er wurde an der Harvard University promoviert und arbeitete als Postdoktorand am Institut Pasteur in Paris und an der University of California, San Francisco. 1987 kam Hall als Assistenzprofessor ans Biozentrum der Universität Basel, wo er seit 1992 als Professor für Biochemie lehrt und forscht. Hall erhielt für seine bahnbrechende Forschung zahlreiche angesehene Auszeichnungen, unter anderem den Cloëtta-Preis für biomedizinische Forschung (2003), den Louis-Jeantet-Preis für Medizin (2009), den Schweizer Wissenschaftspreis Marcel Benoist (2012), den Breakthrough Prize in Life Sciences (2014), den Canada Gairdner International Award (2015) sowie den Albert Lasker Basic Medical Research Award (2017). 2014 wurde er in die US-amerikanische National Academy of Sciences aufgenommen.
Stiftung
Die Charles Rodolphe Brupbacher Stiftung verleiht alle zwei Jahre den Charles Rodolphe Brupbacher Preis für Krebsforschung an Wissenschaftler, die auf dem Gebiet der Grundlagenforschung hervorragende Leistungen erbracht haben. Die Stiftung wurde im November 1991 von Frédérique Brupbacher in Erinnerung an ihren Ehemann Charles Rodolphe Brupbacher gegründet und hat ihren Sitz in Vaduz, Liechtenstein.