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07. Juli 2017

Anatole Abragam Preis für Björn Burmann

Prof. Björn Burmann, ehemaliger Postdoktorand in der Gruppe von Prof. Sebastian Hiller am Biozentrum der Universität Basel, erhält den diesjährigen Anatole Abragam Preis der «International Society of Magnetic Resonance» (ISMAR). Der Preis zeichnet herausragende Nachwuchswissenschaftler für ihre Leistungen auf dem Gebiet der Kernspinresonanzspektroskopie (NMR) aus.

Prof. Björn Burmann.

Am 23. Juli 2017 wird Prof. Björn Burmann, bis vor kurzem am Biozentrum der Universität Basel, zusammen mit Dr. Loren Andreas vom Max-Planck-Institut für Biophysikalische Chemie der Anatole Abragam Preis an der ISMAR-Konferenz in Kanada überreicht. Wie die ISMAR bekannt gab, erhält Burmann den Preis für seine wegweisenden Beiträge zur Aufklärung der Struktur und Dynamik von Chaperon-Protein-Komplexen auf atomarer Ebene mithilfe hochauflösender NMR-Spektroskopie. Der Wissenschaftspreis ist eine der wichtigsten Auszeichnungen für Nachwuchswissenschaftler, die auf dem Gebiet der NMR-Spektroskopie forschen.

Björn Burmann arbeitete von 2010 bis 2017, zunächst als Postdoktorand und später als Ambizione-Stipendiat des Schweizerischen Nationalfonds in der Forschungsgruppe des Strukturbiologen Prof. Sebastian Hiller. Am Biozentrum untersuchte Burmann unter anderem die Funktionsmechanismen sogenannter Chaperone. Das sind Helferproteine, die andere Proteine dabei unterstützen sich in ihre korrekte dreidimensionale Struktur zu falten. Fehlgefaltete und verklumpte Proteine können ihre Aufgaben in der Zelle nicht ausüben und Krankheiten wie Alzheimer oder Parkinson auslösen. Obwohl die Architektur von vielen Chaperonen bereits aufgeklärt ist, sind die Interaktionen zwischen Chaperonen und ihren Proteinsubstraten auf atomarer Ebene noch immer relativ unklar.

In seinen Arbeiten, die in hochrangigen Zeitschriften publiziert wurden, konnte Burmann unter anderem die dynamische Wechselwirkung von Chaperonen und bakteriellen Membranproteinen bei deren Transport und Einbau in die Bakterienhülle zeigen. Durch den Einsatz moderner hochauflösenden NMR-Spektroskopie in wässriger Lösung ist es Burmann gelungen, atomare Einblicke in die Funktionsweise der Chaperone zu gewinnen. Seine herausragenden Forschungsleistungen am Biozentrum haben Burmann nun einen weiteren wichtigen Karriereschritt ermöglicht: Seit März 2017 ist er Assistenzprofessor am Institut für Chemie und Molekulare Biologie sowie dem Wallenberg-Zentrum für Molekulare und Translationale Medizin an der Universität Göteborg in Schweden.

Die ISMAR unterstützt mit der Verleihung des Anatole Abragam Preises, der alle zwei Jahre verliehen wird, junge Forscher an einem wichtigen Punkt in ihrer Karriere. Der Wissenschaftspreis wird von der Firma Bruker in Gedenken an Anatole Abragam gestiftet. Der französische Physiker erforschte die Prinzipien des Kernmagnetismus und trug entscheidend zur Weiterentwicklung der NMR-Spektroskopie bei. Schon zu Lebzeiten lag ihm die Förderung junger und talentierter Forscher am Herzen. Die Kandidaten des Anatole Abragam Preises werden von Mitgliedern der ISMAR nominiert und die Gewinner von einer international besetzten Jury ausgewählt.

Kontakt: Kommunikation, Katrin Bühler