Gertrud Pluskwik, Bibliothekarin
Ihr gefällt die Jagd auf fehlende Teile, zu Hause beim Puzzeln und bei der Arbeit. Seit Dezember 2021 unterstützt Gertrud Pluskwik als Bibliothekarin die Forschenden am Biozentrum nicht nur mit klassischen Bibliotheksdienstleistungen, sondern auch mit einem Publikations-Service. Ob Volltexte oder Metadaten - sie spürt alles auf.

Du bist seit Dezember 2021 am Biozentrum. Was hast du davor gemacht?
Ich habe Bibliotheks- und Informationsmanagement an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Stuttgart studiert und zunächst an verschiedenen Universitätsbibliotheken in Freiburg und Bayern gearbeitet. Vor 25 Jahren bin ich dann an die Universität Basel gekommen. Ich habe in der Medizinbibliothek begonnen, war aber auch immer in verschiedenen Arbeitsgruppen in den Bereichen E-Medien und Open Access an der Hauptbibliothek tätig. Auch heute bin ich noch eng mit der Hauptbibliothek verbunden – meine Vorgesetzten sind dort angesiedelt.
Was hat dich an der Arbeit am Biozentrum besonders gereizt?
Mein Aufgabenbereich hat sich vor einigen Jahren intern verändert. Ich übernahm Tätigkeiten an den Departementen Chemie und Physik, in der Rosental-Bibliothek und am Europa-Institut. Viele dieser Aufgaben waren klassische Bibliotheksarbeiten, aber im Departement Chemie konnte ich einen Publikationsservice aufbauen und Forschende dabei unterstützen, ihre Arbeiten in die Forschungsdatenbank und schließlich in das edoc-Repository einzutragen. Das war besonders wichtig im Hinblick auf die Open-Access-Politik der Universität. Als sich die Gelegenheit ergab, einen ähnlichen Service am Biozentrum aufzubauen, war das für mich der nächste logische Schritt.
Worin besteht dieser Service heute und welche anderen Aufgaben gehören dazu?
Das Hauptaugenmerk liegt immer noch auf den Publikationen des Biozentrums, aber die technische Grundlage hat sich stark verändert. Die frühere Forschungsdatenbank wurde durch das Forschungsportal Universe ersetzt. Ich beschäftige mich intensiv damit – es läuft ganz anders als früher.
Inwiefern?
Viele Forschende kommen direkt auf mich zu, meist per E-Mail, seltener persönlich. Die häufigste Frage lautet: „Warum ist meine Publikation nicht auf der Website?“ – was meist mit den automatischen Importvoraussetzungen in Universe zusammenhängt. Darüber hinaus kümmere ich mich um Buchbestellungen – die zuletzt wieder zugenommen haben – und um Artikelbestellungen, wenn jemand keinen Zugriff auf einen Online-Artikel hat.
Wie sieht es mit der Bibliothek selbst aus? Kommen heute viele Besucherinnen und Besucher?
Nein, das Besucheraufkommen ist nicht gestiegen – es besteht einfach kein grosser Bedarf. Die Sammlung unten ist klein geblieben, eine reine Print-Büchersammlung. Im Moment werden aber viele gedruckte Bücher bestellt. Vieles steht auch direkt in den Laboren oder Büros auf den Stockwerken.
Dann hast du quasi einen Buch-Lieferservice?
Insbesondere Forschende wie Jean Peters, David Brückner oder die Gruppe um Sebastian Hiller bestellen Bücher bei mir – aber für ihre Labore oder den jeweiligen Stock. Im ersten Stock gibt es sogar einen kleinen Bibliotheksraum.
Nutzen die Forschenden denn nicht primär Online-Quellen?
Doch, aber sie wollen bestimmte Bücher bei sich haben, weil sie sie im Alltag wirklich nutzen. Unten im Bibliotheksraum befindet sich eher eine Lehrbuchsammlung. Der Raum wird besonders von Studierenden gerne zum ruhigen Lernen genutzt – eine kleine „Flucht vor dem Lärm“.
Und was machst du in deiner Freizeit?
Ich bin politisch interessiert, aber nicht mehr aktiv. Ich mag moderne Kunst, mache gerne Puzzles – das ist fast eine Sucht – und seit Kurzem auch Sudoku. Das Schöne ist: Man kann es überall machen, auch im Zug. Da ich aus Freiburg im Breisgau pendle muss ich nur aufpassen, dass ich nicht vergesse, auszusteigen!